Haltungsberichte Dornschwanzagamen Uromastyx aegyptia Uromastyx ocellata Uromastyx acanthinura nigriventris
Von der Gattung Uromastyx sind zur Zeit 17 Arten bekannt, die sich wiederum 5 Komplexen  unterordnen. Die beliebtesten Arten sind hier die geschmückte Dornschwanzagame (Uromastyx ocellata) und  die bunte Dornschwanzagame (Uromastyx ornata) - die Gründe dafür liegen auf der Hand: zum einen sind es die am intensivsten gefärbten (erhältlichen) Arten und zum anderen weisen  beide Arten eine Endgröße auf, die nicht unbedingt einen kompletten Wintergarten in Anspruch  nimmt.  Ein weiterer Faktor ist natürlich auch die Verfügbarkeit der Tiere; während Uromastyx ocellata  und Uromastyx ornata relativ leicht zu beschaffen sind, sind Unterarten wie Uromastyx benti oder  Uromastyx macfadyeni so gut wie gar nicht zu bekommen.  Zu den weiteren (beliebten) Arten zählen vor Allem Uromastyx acanthinura, Uromastyx dispar  und Uromastyx geyri, die mittlerweile relativ leicht zu finden sind.  Uromastyx aegyptia:  Die von uns gehaltenen Uromastyx aegyptia sind aufgrund ihrer unspektakulären  Färbung (sofern man bei grau-braunen Tieren von einer Färbung sprechen kann) und der in der Literatur beschriebenen Endgröße von bis zu 75 cm nicht gerade ein  Publikumsmagnet, wobei der Seltenheitsfaktor in letzter Zeit zu überwiegen scheint,  denn Anfragen nach Nachzuchten haben wir sehr viele. Auch können wir die oben genannte Endgröße (noch) nicht bestätigen, da unsere Dornschwänze  mit momentan 3 Jahren noch nicht ausgewachsen sind, wobei wir eher glauben, dass die Tiere  im heimischen Terrarium maximal eine Größe von 50-60cm erreichen. Nichts desto trotz sind es bereits heute ziemliche Brocken, besonders, wenn man sie mit unseren  Uromastyx ocellata vergleicht.  Was allerdings alle Uromastyx-Arten gemein haben, sind die hohen Ansprüche an das Terrarium  und dessen technische Ausstattung, aber dazu später mehr. Wie wir zu den Tieren gekommen sind:  Als relativ unwissender Neuling der Materie treibt man sich halt doch recht häufig auf  Reptilienbörsen herum - also waren wir im Sommer 2009 auch auf der relativ kleinen und  unspektakulären Börse in Heilbronn. Ich muss noch kurz vorausschicken, dass ich bereits in der 90er Jahren großes Interesse an  dieser Gattung hatte, diesen Wunsch aber aus Kosten- und Beschaffungsgründen leider nicht  verwirklichen konnte. Als wir dann in der hintersten Ecke der Halle einen Züchter von Dornschwanzagamen trafen, der  tatsächlich deutsche Nachzuchten dieser seltenen Art hatte, war der alte Wunsch nach  Dornschwanzagamen wieder geweckt.  Wir erstanden also ein ca. 1 Jahr altes Männchen, das in der Zeitrechnung von  Dornschwanzagamen also noch fast ein Baby war.  Diese Tier entwickelte sich so wunderbar, dass wir uns bald auf die Suche nach einem  passenden Weibchen machten. Nach wenigen Wochen fanden wir dann eine Anzeige eines privaten Halters, der eine  holländische Nachzucht zum Verkauf anbot. Die Haltungsbedingungen waren zwar nicht wirklich  optimal, aber krank schien sie auch nicht zu sein, weswegen wir die Dame dann mitnahmen.  Unsere Haltungsbedingungen:  Es wurde relativ schnell klar, dass das vorhandene Terrarium in der Größe 150x60x60cm nicht  lange ausreichen würde - also bauten wir eines 220x80x80-Terrarium mit selbst gestalteter  Rückwand für die Kleinen.  An die Einrichtung werden keine großen Ansprüche gestellt, nur sollte man schon beim Bau  bedenken, dass Uromastyx aegyptia recht kräftige Tiere werden, man also möglichst stabil bauen  sollte. Wie bereits oben angesprochen ist gerade die Beleuchtung ist ein heikles Thema, da Uromastyx  eigentlich nie zu viel Licht bekommen können.  Wir entschieden wir uns für zwei Lucky Reptile Bright Sun, zwei Tageslichtröhren und eine Osram  Vitalux. Letztere wird von den Aegyptias übrigens zweimal täglich für 30 Minuten genutzt.  Ihre innere Uhr funktioniert sogar so gut, dass sie ca. 5 Minuten vor dem Einschalten unter der  Vitalux liegen und wartend nach oben schauen, wann die "Sonne" denn startet. Der Abstand zur Vitalux ist bewusst relativ kurz: 3 Stufen zur Ablage mit einem Mindestabstand  von 50cm und einer Höchsttemperatur von ca. 60 Grad Celsius. Die Tiere haben somit die Wahl die Vitalux auch in einem Abstand von ca. 65cm und einer  Temparatur von 50-55 Grad Celsius zu nutzen, liegen allerdings immer am heißesten Punkt. Auch wenn das Wasserangebot im heimischen Habitat eher gering ist, sollte eine Wasserschale  im Terrarium nicht fehlen. In den Sommermonaten empfiehlt es sich übrigens, dieser sonnenhungrigen Art auch einmal  echte Sonnenstrahlen zu gönnen - hierzu verwenden wir einen Hasenkäfig, der mit ein wenig  grabfähigem Bodengrund gefüllt ist. Das Gitterdach sollte hierbei nicht fehlen, da die Tiere  ansonsten größeren Vögeln zum Opfer fallen könnten. Eine Stunde pro Tag ist hier völlig  ausreichend, und es sollte darauf geachtet werden, dass die Uromastyx auch hier schattige  Versteckmöglichkeiten haben und nicht zwangsläufig der prallen Sonne ausgesetzt sind. Ernährung:  In den Anfangstagen als reine Pflanzenfresser tituliert, wurde schnell klar, dass  Dornschwanzagamen gern auch tierisches zu sich nehmen.  Von unseren Aegyptias hat übrigens jeder mit der Zeit seine eigenen Vorlieben entwickelt: Unser Männchen kann sich für alle Arten von Würmern (Zophobas, Mehlwürmer, Tebo-Raupen)  begeistern, während das Weibchen lieber Heuschrecken und Grillen mag und oben genanntes  Wurmgetier gänzlich verschmäht.  Natürlich sollte bei allen Reptilien die Kalzium- und Vitaminversorgung nie vernachlässsigt  werden. Wir bestreuen das Grünfutter täglich mit Sepiapulver und bestäuben die Futtertiere 2 Mal in der Woche mit Vitaminen.  Besonders bemerkenswert ist die Reaktion auf Futter, das mit der Pinzette gereicht wird:  Insekten, die nicht gemocht werden, werden mit einem deutlichen Kopfschütteln und  Verschließen der Augen abgelehnt. Weiterhin werden natürlich verschiedenste Körner und Kräuter, wie Linsen, Hafer, Mais, Hirse,  verschiedene Samen; Erdnüsse (hier sparsam dosieren), getrocknete Karotte (gibt es im  Zoofachhandel), Möhrenkraut oder Küchenkräuter gefüttert. Zusätzlich gibt es natürlich noch täglich frisches Grünfutter - hier kann man auf wertige Salate  (Feldsalat oder Rucola) aber auch auf Wiesengrün wie Löwenzahn oder Vogelmiere  zurückgreifen. Als Abwechslung zum Salat haben sich übrigens auch selbst gezogene Keimlinge  als sehr beliebt herausgestellt. Außerdem scheinen die Kleinen von der Farbe gelb magisch  angezogen zu werden, weswegen Löwenzahnblüten ein echtes Highlight zu sein scheinen.  Verhalten: Kaum eines unserer Tiere ist so gutmütig wie unsere Dornschwänze - dies gestaltet sich so, dass  die tägliche Reinigung des Terrariums schon mal recht anstrengend werden kann, wenn unsere  männliche Dornschwanzagame den vertrauten Arm sichtet und mit seiner tapsigen Art versucht  daran hochzuklettern. Durch ihren kräftigen Körperbau wirken sie oft ein wenig behäbig, was dem Spaziergang durchs  Terrarium durchaus mächtig wirken lässt. Niemals gab es mit anderen Tieren Streitigkeiten oder Beissereien - es macht eher den Eindruck,  als hätte jeder sein Revier gesteckt und da man sich im Notfall auch gut aus dem Weg gehen  kann, gehen alle sehr respektvoll miteinander um, selbst das gemeinsame Fressen aus einer  Schale funktioniert ohne Probleme. Unser Weibchen hatte uns in der Anfangszeit schon einige Sorgen gemacht, da sie nicht viel  gefressen hat und auch nicht sehr aktiv war. Sie verschwand dann nach ca. 4 Wochen in der  Höhle (Temperatur ca. 22-24 Grad) und ward für mehrere Wochen nicht gesehen. Umso erfreuter waren wir dann als sie eines Tages den Kopf herausstreckte, neugierig aktiv war und von da an  fast jedes Lebendfutter dankend annahm. Geschlechtsreife:  Ein noch nicht gänzlich erforschtes Thema, da es einfach zu wenige Halter dieser Art gibt. Es  wird erwähnt, dass Aegyptias mit ca. 3-4 Jahren geschlechtsreif werden, was sicher keine kurze  Zeitspanne ist. Bei unserem Männchen haben sich im zweiten Lebensjahr schwarze Flecken an der Kehle  gebildet, was in der Literatur auf die Geschlechtsreife hindeutet. Dieses Jahr hatten wir eigentlich  mit einer Verpaarung gerechnet, nur bislang ist es leider nicht dazu gekommen. Die Unterscheidung der Geschlechter ist übrigens eine der schwierigsten überhaupt; hat man ein  einzelnes Tier vor sich, das jünger als 2 Jahre ist, ist eine 100%ige Bestimmung nahezu  unmöglich. Hat man mehrere Tier zum Vergleich, wird es einfacher. Besondere Merkmale sind bei  adulten Tieren vor allem die Kehlfärbung der Männchen, die aber auch bei Weibchen schwach  erkennbar sein kann. Der Körper der Weibchen ist in der Regel ein wenig gedrungener und der  Schwanz ein wenig kürzer als beim Männchen. Recht gut lassen sich die Geschlechter am Kopf  unterscheiden, der beim Männchen größer und kräftiger ist. Die Unterscheidung anhand der Größenparameter funktioniert natürlich nur bei gleich alten  Tieren, die im Optimalfall schon mindestens ein Jahr zusammen leben. Wir hatten nach relativ  kurzer Suche das Glück, ein harmonierendes Pärchen zusammenstellen zu können. Momentan  ist mir in Deutschland niemand bekannt, der ebenfalls ein Paar dieser Art pflegt - falls es ihn oder  sie gibt, möge er sich doch bei uns melden. Uromastyx ocellata:  Unsere zweite Uromastyx-Art sind die häufiger gesehenen Uromastyx ocellata.  Aufgrund der geringen Größe von maximal 28cm und der in der Regel ausgeprägten  farbigen Zeichnung, ist gerade diese Art, wie bereits oben erwähnt sehr beliebt. In  den letzten Jahren haben sich einige Halter auf die Zucht dieser Art spezialisiert, was  die Verfügbarkeit deutlich erhöhte. Hinzu kommen die mittlerweile sehr streng gewordenen  Einfuhrbestimmungen von Wildfängen, was den Anteil der Nachzuchten wachsen ließ und  nachhaltig den Bestand im Heimatland sichert.  Wie wir zu den Tieren gekommen sind:  Da die langjährige Begeisterung für die Art Uromastyx bereits durch unser Aegyptia-Pärchen  geweckt war, fanden wir im Jahr 2009 auf der Offenbacher Reptilienbörse unseren Apollo, der  seinem Namen von Anfang an alle Ehre machte - deutlich flinker als die Aegyptias, kam man mit  den Blicken oft kaum mit und ein Futtertier war schneller verschwunden, als man gucken konnte. Natürlich sollte Apollo auch nicht lange allein bleiben - ein passendes Weibchen war im örtlichen  Zoofachgeschäft schnell gefunden und bekam den Namen Emily. Auch bei dieser Art hatten wir Glück, ein harmonierendes Pärchen zu finden, was sicher nicht  immer der Fall ist.  Als dritte im Bunde gesellte sich dann noch unsere Coraline hinzu, die wir von der Insektenfabrik  Karlsruhe bekamen. Unsere Haltungsbedingungen:  Lange Zeit lebten Uromastyx aegyptia und Uromastyx ocellata zusammen in unserem großen  Wüstenterrarium - da dort allerdings unser Uromastyx acanthinura nigriventris eingezogen ist,  bekamen unsere Ocellatas kurzerhand ein eigenes Terrarium in der Größe 130x60x70cm, das  dem großen natürlich in nichts nachsteht: auch hier ist durch hochwertige UV-Beleuchtung dafür  gesorgt, dass es den Kleinen an nichts fehlt. Ernährung:  In Sachen Ernährung unterscheidet sich unsere kleine Dornschwanzart nicht wirklich von den  ägyptischen Dornschwänzen; Salat und Trockenfutter werden genauso gern gefressen, wie  Lebendfutter. Der einzige Unterschied besteht darin, dass unsere Ocellatas weniger wählerisch sind und von  Schaben über Heuschrecken, Grillen und Würmern alles mit gleicher Gier vertilgen. Lediglich das  schnelle Kopfschütteln beim “Erlegen” der lebenden Insekten, was man eigentlich eher von  Geckos kennt, sehen wir nur bei den geschmückten Dornschwänzen - unsere andere Art zeigt  dieses Verhalten nicht. Verhalten: Wie eingangs erwähnt, handelt es sich bei dieser Art um einen flinken Kletterkünstler, der im  Terrarium die abgelegensten Ort erklimmt und Sekunden später an einem ganz anderen Ort  wieder auftaucht. Dies sollte beim Bau des Terrariums bedacht werden - Terrarien, die keine  Rückwand mit Klettermöglichkeiten besitzen und lediglich mit Steinen und Wurzeln am Boden  ausgestattet sind, werden diese sehr aktiven Tiere längerfristig träge werden lassen. Geschlechtsreife:  Unsere 3 Ocellatas haben wir bereits als adulte Tiere bekommen, weswegen eine  Unterscheidung der Geschlechter problemlos möglich war - laut Literatur ist eine klare  Unterscheidung von Männchen und Weibchen erst ab dem ersten Lebensjahr möglich, wobei  dies dann nicht ausschließlich dadurch geschieht, sich die Schwanzwurzel näher anzuschauen,  auch die unterschiedlichen Bauch und Kehlfärbungen geben Aufschluss über das jeweilige  Geschlecht. Hat man dann ein harmonierendes Paar im heimischen Terrarium, kommt es ca. ab  dem zweiten Lebensjahr zu erstem Balzverhalten, was sich beim Männchen durch rhythmisches  Kopfnicken andeutet. Ist das Weibchen bereit, hebt sie ihren Schwanz - falls nicht, dreht sie sich  auf den Rücken und wartet ab, bis das Männchen von ihr ablässt. Wir konnten dieses Verhalten bereits viele Male beobachten; im Frühjahr beginnt die Balz, wobei  es einige Wochen dauern kann, bis es zu einer (erfolgreichen) Paarung kommt. Das Weibchen  trägt die Eier dann ca. 6 Wochen, bis es zur Ablage kommt. In unserem Fall legte unsere Emily im ersten Jahr 9 Eier und in diesem Jahr leider nur 8 - die  letztjährige Inkubation hat exakt 100 Tage gedauert - es ist also Geduld gefragt. Weiterhin sollte ein qualitativ hochwertiger Inkubator gewählt werden (die günstige Styropor-  Variante hat uns im letzten Jahr 8 Eier gekostet!), da es sich bei den Uromastyx um sehr sensible  Eier handelt. Zu starke Temperaturschwankungen oder eine zu hohe Luft- oder Kontaktfeuchte  führt relativ schnell zum Absterben der Föten im Ei. Die meisten Ocellata Damen produzieren übrigens maximal ein Gelege pro Jahr - während unser  Apollo im Sommer immer noch versucht, sein Erbgut zu verbreiten, lehnt Emily diese Versuche  rigoros ab. Uromastyx acanthinura nigriventris:  Wer sich einmal für Dornschwanzagamen begeistern konnte, kommt nur schwer  wieder von Ihnen los. In der Beliebtheit der einzelnen Unterarten standen die  Acanthinuras eigentlich relativ weit unten auf der Wunschliste, nur wenn man dann  einem vertrauensvollen Züchter begegnet, der auch noch ein handzahmes und  traumhaft schönes  Nigriventris Männchen anbietet, kann sich das ganz schnell ändern. Auch bei dieser Art ist die Verfügbarkeit von Jahr zu Jahr sehr “abwechslungsreich” - waren  Uromastyx acanthinura im letzten Jahr noch auf allen Börsen in höherer Stückzahl zu  bekommen, sind in diesem Jahr vor allem Weibchen nicht zu bekommen.   Wie wir zu den Tieren gekommen sind:  Auf der Suche nach einer weiteren Uromastyx ocellata Dame lag der Gedanke nahe, auf einer  der größten Reptilienbörsen danach zu suchen; ich fand zwar 2-3 Weibchen, diese allerdings in  eher fraglichem Zustand und noch fragwürdigeren Verkäufern. Kurz davor, bei einem  französischem Züchter einen Haufen Geld für einen Uromastyx ornata zu bezahlen, fiel mir ein  kleiner Stand auf, dessen Inhaber ein T-Shirt mit dem sympathischen Spruch “I love Uromastyx”  trug. Natürlich blieb unsereins direkt stehen und hielt Ausschau nach vermeintlichen Schätzen.  Ein eben solcher blickte mich dann aus seiner BraPlast-Box an, und nachdem der Besitzer ihn  mir stolz präsentierte, war die Entscheidung sehr schnell gefallen. Das Weibchen fanden wir relativ schnell über einen Kontakt im Uromastyxboard. Die beiden  Inhaber von Desertlife in Buchenberg haben ein wirklich unvergleichliches Ladengeschäft in der  Nähe von Kempten im Allgäu, das es auch zu besuchen lohnt, wenn man nicht unbedingt gleich  ein Tier kaufen will. Nach kurzem Austausch von Fotos und Infos war der Sonntags-Ausflug  geplant und die Kleine konnte noch am gleichen Tag in ihr neues Zuhause einziehen. Unsere Haltungsbedingungen:  Wie schon in anderen Terrarien praktiziert, haben wir unser Nigriventris Männchen in unserem  großen Wüstenterrarium einziehen lassen. Anfangs ein wenig scheu, suchte er sich schnell sein  Plätzchen und versteht sich wunderbar mit unserem Aegyptia-Paar. Auch das Weibchen, das noch ein wenig kleiner als das Männchen ist, hat sich schnell in die  Gruppe integriert, ohne dass es zu Streitereien kam. Ernährung:  Auch diese Art wird mit allem versorgt, was der vegetarische, aber auch der carnivore Speiseplan  hergibt. Wenig wählerisch machen sich unsere kleinen Nigriventris über alle Arten von Körnern,  Grünfutter und Keimsprossen her. Beim Lebendfutter tut unser Ivan es unserem Aegyptia-  Männchen gleich und verspeist am liebsten Zophobas - aber auch Heuschrecken entsprechender Größe sind eine gern gesehene Abwechslung. Das Nigriventris-Weibchen ist momentan noch recht scheu, auch wenn sie so langsam anfängt,  die Heuschrecken, die man ihr reicht zu beschnuppern. Verhalten: Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei diesen Vertretern ihrer Art um sehr neugierige Wesen,  die von ihren Züchtern bereits an Menschenhände gewöhnt wurden. Die Vorarbeit, die hier  geleistet wurde, zeigt, dass sich die Vorbesitzer von Anfang an genauso rührend um das Tier  gekümmert haben, wie wir es nun tun; dass dies von Anfang an Vertrauen schafft, muss wohl  nicht extra erwähnt werden.  Geschlechtsreife:  Nun, in der Regel sagt man, dass Uromastyx - je nach Unterart - im Alter zwischen 3 und 5  Jahren geschlechtsreif werden - im Falle unseres Acanthinura Männchens könnte man aber  getrost von “Frühreife” sprechen. Kurz nach dem Einzug, versuchte er direkt unser deutlich größeres Aegyptia Weibchen zu  besteigen, hat es allerdings nur geschafft sie zu markieren. Sie und ihr männliches Pendant ließ  das zwar kalt, nur scheint unser Kleiner doch etwas früher als normal seine Geschlechtsreife  erreicht zu haben. Zumindest konnten wir so die letzten Zweifel ausschließen, dass es sich bei  unserem Ivan um ein Männchen handelt.  Sein Weibchen hat er anfangs lediglich mit seiner Zunge “beschnuppert” und ihr mit  angedeutetem Balzverhalten klar gemacht, wer ihr männliches Pendant in diesem Habitat ist - da  sie aber bei ihrer aktuellen Größe sicher nicht nicht an Fortpflanzung denkt, suchte sie schnell  das Weite. Wir sind gespannt, ob sich dies im Sommer 2012 ändert.
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